Der Verein entstand einst aus der Arbeit freiwilliger Personen. Diese begleiteten Don Giancarlo Bertagnolli bei seinen ersten Aktivitäten in den Jahren 1977-1978. Unter ihnen entwickelte sich ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, welches Einfluss auf die Wahl des heutigen Vereinsnamens “La Strada – Der Weg” nahm. Monatliche Treffen zur Vertiefung des eigenen Kulturgutes und zur spirituellen Auseinandersetzung mit sozialen Thematiken dienten dem Zusammengehörigkeitsgefühl und förderten die gemeinsame Arbeit.

Interessierte Freiwillige nahmen an einer Fortbildung im “Centro Internazionale Giovani”, geleitet von Pater Giovanni Barbieri, teil. Barbieri kontaktierte zudem weitere italienische Organisationen unter Klosterführung, welche sich mit denselben Themen auseinandersetzten. Durch den Austausch in der Gruppe sowie in den verschiedenen Organisationen konnten eigene Meinungen gefestigt und vertieft werden.
Diese Vorbereitungen trugen folglich zur Gründung des Vereines “La Strada – Der Weg” am 14. Juni 1978 bei. Außerdem führten sie zur Eröffnung einer Wohngemeinschaft in der Vittorio-Veneto Straße, die von freiwilligen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geführt wurde und außen stehenden Personen mit persönlichen Schwierigkeiten zur Verfügung stand. Auch die etwa ein Jahr zuvor in Sabiona entstandene Therapiegemeinschaft für drogenabhängige Menschen wurde von Freiwilligen geführt.

Aufgrund der in beiden Organisationen behandelten Probleme wurde der Entschluss gefasst, den freiwilligen Helfern und Helferinnen Unterstützung durch fachlich ausgebildetes Personal zu gewährleisten. Weiters wurde die Notwendigkeit erkannt, sowohl die Zielgruppe und das Umfeld, als auch die Programme der eigenen Interventionen besser zu definieren.
Ausschlaggebend dafür waren Dr. Guido Antonin, welcher im Jahre 1980 das Projekt für Kinder und Jugendliche mit familiären Schwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten leitete und Don Gianni Cosciotti, der 1983 von Rom nach Bozen übersiedelte und nach einer Übereinkunft mit der Institution „Projekt Mensch“ aus Rom das Therapieprogramm für Drogenabhängige übernahm.

Mit der Zeit wurden die therapeutischen und rehabilitativen Maßnahmen mehr und mehr dem fachspezifisch-ausgebildetem Personal übertragen, um unter anderem den Anforderungen der öffentlichen Institutionen, welche begonnen hatten mit dem Verein zusammen zu arbeiten, gerecht zu werden. Die Freiwilligen führten trotz dieser Veränderung ihre wertvolle Arbeit in den verschiedenen Diensten an der Seite der Fachkräfte weiter. Auch der Verwaltungsrat des Vereins war damals wie heute aus ehrenamtlich tätigen Mitgliedern zusammengesetzt.

Im Laufe der Jahre wuchsen und veränderten sich die beiden Projekte aufgrund der sich stetig ändernden Bedürfnisse der Umgebung. Dies forderte von den Angestellten und den Freiwilligen ein hohes Maß an Flexibilität.

Neue Bereiche, wie zum Beispiel die Jugendzentren, das Projekt Streetwork und die Unterstützung der Frauen in Problemsituationen, entstanden. Es eröffneten betreute Wohn- und Tagesstätten in Bozen, Meran, Bruneck, Eppan und Kohlern.
Gleichzeitig wurde das Studienzentrum, welches über die letzten Jahre an Bedeutung gewonnen hatte, neu organisiert. Mittlerweile ist es zu einer wichtigen Ressource im kulturellen und erzieherischen Bereich, sowie für die eigene Organisation von neuen Interventionen geworden.