Das Projekt „Oltre i Ponti – Über die Brücken“ sieht den Einsatz von sozialen Fachkräften im Kindergarten vor. Diese Soziale Fachlaute, angestellte des dritten Sektors, arbeiten eng mit den pädagogischen Fachkräften des öffentlichen Kindergartens zusammen. Sie begleiten im Rahmen ihres Auftrags Kinder und deren Familien, die sich in belastenden Lebenssituationen befinden. Zudem entwickeln sie präventive Angebote im Kindergarten und im sozialen Umfeld der Familien. Das aktuelle Projekt baut auf den Erfahrungen des Pilotprojekts „Il Ponte – Die Brücke“, das von 2020 bis 2023 in einigen Kindergärten Südtirols umgesetzt wurde. In diesem Zeitraum wurden ca. 900 Kinder und ihre Familien begleitet und unterstützt. Das Projekt wird in fünf Kindergartensprengeln der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt. Es wird sowohl an deutschsprachigen als auch italienischsprachigen Kindergärten umgesetzt. Zielgruppe des Projekts sind Kinder im Vorschulalter (3-6 Jahre) und deren Familien, pädagogische Fachkräfte, das soziale Umfeld sowie politische und institutionelle Akteure.
Finanzierung
Das Projekt „Oltre i Ponti – Über die Brücken“ wird zu gleichen Teilen vom Sozialunternehmen „Con i Bambini“ — das sich für die Bekämpfung von Bildungsarmut bei Kindern engagiert — und von privaten Unternehmen (Alperia, Autoindustriale Srl-GmbH, Würth Srl) sowie lokalen Förderern wie der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der H. Oberrauch Philanthropischen Körperschaft finanziert. Das aktuelle Projekt läuft von Februar 2024 bis Februar 2027 und basiert auf einer klar strukturierten Umsetzung des Angebots, regelmäßigem Monitoring und einer Wirkungsanalyse.
Partner
Leitender Partner: Verein La Strada – Der Weg ONLUS.
Partner: Arciragazzi Bolzano, EOS Sozialgenossenschaft, Forum Prävention, Sozialgenossenschaft Südtiroler Kinderdorf.
Evaluation: Freie Universität Bozen – Fakultät für Bildungswissenschaften.
Ziele des Projekts
Ziel ist es, Kindern und ihren Familien sozialpädagogische Unterstützung und Begleitung anzubieten und das soziale Umfeld als „erziehende Gemeinschaft“ einzubinden.
- Die Sozialen Fachkräfte arbeiten direkt in den Kindergärten und geben gezielt Beratung und Hilfe für besonders bedürftige Kinder und Familien.
- Sie fördern eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Kindergärten und den Institutionen des Territoriums. Ressourcen, Wissen, Methoden und Best-Practice-Erfahrungen werden ausgetauscht.
- Es wird ein öffentliches Bewusstsein für das Problem der „Bildungsarmut“ geschaffen. Das Thema wird auf institutioneller und politischer Ebene vorangebracht, unter anderem durch Einrichtung einer „Plattform zur Bekämpfung der Bildungsarmut“.
Plattform zur Bekämpfung der Bildungsarmut
Die Plattform zur Bekämpfung der Bildungsarmut hat das Ziel, institutionelle und politische Akteure für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Die praktische Umsetzung erfolgt durch die Organisation von Treffen, die folgende Ziele verfolgen:
- Das Phänomen der „Bildungsarmut“ besser zu verstehen und klarer zu definieren.
- Einen Austausch über die aktuelle Situation und die spezifischen Bedürfnisse an den Kindergärten zu ermöglichen.
- Mögliche Maßnahmen und zukünftige Entwicklungen zu skizzieren.
- Eine „neue Kultur“ zu fördern, in der Dialog und die Entwicklung gemeinsamer Strategien fester Bestandteil des praktischen Handelns werden.
- Eine Interessensgruppe zu bilden, die als „Brücke“ zwischen der Praxis und politischen sowie sozialen Institutionen fungiert. Diese Gruppe soll auch nach Projektende bestehen und nachhaltige Veränderungen bewirken.